Telekom@Streik

Zu FiXMBR:

"Aber was soll das hier? Das merkt doch keiner, die Probleme der Telekom rühren doch eben daher, das der Service shayze ist und die Technik auch mal Wochen braucht um minimale Probleme zu fixen"

Hm :-/
Also mir bleibt da leider das Lachen im Halse stecken.
Die Rahmenbedingungen der Service-Unternehmen, in die die Telekomiker gesteckt werden sollen, spotten schon jeder Beschreibung. da finde ich jedes Mittel des Arbeitskampfes gerechtfertigt.

Ja, ich weiß. Bislang hat sich das Unternehmen bei den Kunden nicht grade mit Ruhm bekleckert (mal davon abgesehen, dass ich ganz persönlich keine schlechten und zuletzt sogar bemerkenswert gute Erfahrungen mit Abwicklung und Hotline gemacht hab — Einzelfall, mag sein).

ABER.
a) glaube ich nicht daran, dass mit de facto Outsourcing und Lohndumping Motivation und Arbeitseffizienz der gleichen Mitarbeiter steigen
b) man kann über den Laden lästern wie man will, ich schätze mal, die meisten stecken nicht drin und können die Probleme, die da systemimmanent im Weg liegen, nicht beurteilen. Aus eigener Support-Erfahrung ist mir halt eins im Gedächtnis geblieben: Kein anrufbarer Kundenprellbock kann etwas ändern, wenn er mit inkompatiblen Mitteln arbeiten muss, geschweigedenn wenn irgendwo im Ablauf ein inkompetenter Trottel sitzt und erst recht nicht, wenn Abläufe fern der Praxis von powerpoint-süchtigen Theoretikern kreiert wurden aber nicht umgangen werden können/dürfen. Sogar beim CC-Agent, der ja eigentlich mehr über die Anrufer schreibselt, leuchtet das mitunter durch, dass die Leute mit Kundenkontakt in den Ketten derer hantieren, die in die Verlegenheit niemals kamen.

Insofern. Mag sein, die Kunden bekommen von dem Streik nicht effektiv etwas mit *lach* – die sind aber letztlich auch nicht das Ziel der Maßnahme

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Bundestrojaner – goes Popkultur?

Die SZ hat zur Zeit mal wieder ein kleines Gewinnspiel laufen. Es gilt, in sechs Kategorien fünf Fragen in Folge richtig zu beantworten. In der Rubrik "Digital" stieß ich auf diese nette Frage mit einer unartigen Antwort … 

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Wochenende, ich komme!

Angesichts des Endes meiner Arbeitswoche (ja, ich seh euch alle neidisch sabbern, *hähä*) Blödsinn zum Feierabend.

Steffentreffen hat da was aufgerissen, wie man es beim Bloggen angeblich machen soll. Allerdings: Ey, wo denn genau, ich filz jetzt schon ne ganze Zeit das bewusste Blog da und find das nicht, was du da aufzählst!
Aber dennoch, nett aufgespiesst 😉

Aber, wenn schon Bloggerregeln geschweigedenn Kodizes, dann doch aber ganz klar Dobschats!

Aber, cum grano salis. Wenn ich sowas lese(-n muss) wie:
"Die Blogosphäre belohnt solche Menschen mit Links"
a) bin ich nur publicity-geil und blogge deswegen?
oder
b) bin ich der Foren und ihrer imbezilen Trolle müde und verbreite mich daher im fast ungelesenen Blog?
oder
c) ist mir beides irgendwie Banane und es ist einfach die Web-Affinität und die Möglichkeit, eine weitere Ausrede zu haben, warum man am Rechner nichts nachvollziehbar produktives macht?

Ich matche ja ganz klar auf b) und c), a) spielt eigentlich keine Rolle – leider haben ich jetzt versehentlich Ratschlag #2 erfüllt: "Werden Sie persönlich".
Ich bin untröstlich und verzichte vorsichtshalber auf weitere Zerfledderei.

Good night, and … good luck.

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Es gibt noch Recht vor Gericht

Der SpOn grad mit Eilmeldung: Christian Klar bekommt seine Hafterleichterung als Vorübung für die mögliche Entlassung auf Bewährung Anfang 2009.

Die waren ihm auf Geheiß des baden-württembergischen Innenministers zunächst versagt worden, weil Klar ein Grußwort an die Rosa-Luxemburg-Konferenz verfasst hatte, in dem er sich antikapitalistisch geäußert hatte.

Ich muss ja zugeben, am schönsten an der Sache finde ich den Schlag ins Gesicht der Po-puli-tiker, die hochtrabend forderten, auf einen solchen Wortlaut hin wäre eine Hafterleichterung nicht machbar. Offenbar haben sie da doch etwas verkannt, was Haft- und Hafterleichterungsbedingungen und vor allen Dingen die Meinungsfreiheit betrifft.

Nachschlag:
Die Frankfurter Rundschau gibt noch etwas mehr her:

"Zugleich stellten die Richter fest, dass die Entscheidung des baden-württembergischen Justizministers Ulrich Goll (FDP) auf Nichtzulassung von Vollzugslockerungen die Rechte Klars verletzt habe."

Salvatorische Klausel:
Nicht, dass ich aktuell Gegenbeispiele parat hätte für Gerichte, die statt Recht Politik sprechen (allerdings meine ich schon, mich an das ein oder andere zu erinnern). Nur lehrte mich das Leben schon in jungen Jahren, eher pessimistisch zu sein. Man hat einfach mehr davon: Entweder man wird in seinen Annahmen bestätigt (gutes Gefühl) oder angenehm überrascht (noch besseres Gefühl).

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NoFi: Demolition Man

NoFi:
No Fiction – analog zur Science Fiction, kurz SciFi

Alkohol, Koffein, Kontaktsportarten, Fleisch, scharfe Gewürze, und Sex sind verboten. Von Nikotin ganz zu schweigen.
So stand ’s im Plot vom guten alten "Demolition Man".

(Wie das wohl mit virtuellen Kontaktsportarten bzw. virtueller Gewalt aussieht? Wer sich an den Film erinnert, kennt die halbvirtuelle Version, wie dort bzw. dann Sex praktiziert wird. Körperlos zwar, aber dem verdutzten Blick des zeitversetzten (aufgetauten) Cops Spartan aus den 90er Jahren nach nicht weniger vereinnahmend. – Aber die Hoffnung ist trügerisch, eingedenk allein der Grußformel "Sanfte Grüße, was sind ihre Extreme?" zieht bestimmt schon die bloße Erwähnung von Killerspielen eine Strafe von einem Credit wegen Verstoßes gegen das verbale Moralitätsstatut nach sich …)

"Gesellschaft im Verbotsrausch" titelte nicht etwa 2032 sondern schon 25 Jahre vorher am gestrigen 27.03.2007 ein Leitartikel der WAZ:

"Alles, was gewalttätig, dick, doof oder krank machen könnte, gerät nahezu gleichrangig immer wieder in den Blick der Weltverbesserer."

Die WAZ zu Gefahren und Gründen des Verbotsbooms:

"Einmal davon abgesehen, dass es freudlos ist, Menschen das Leben kurz und klein zu verbieten: Es ist lebensgefährlich. Wenn eine Gesellschaft sich dem Verbotsrausch hingibt, hört sie auf, selbständig zu denken, Verantwortung zu übernehmen und neue Ideen zu entwickeln. […] Verbote […] kosten nichts. Wohnt ihnen sogar ein pädagogischer Ansatz inne, verlassen sich Politiker im Kampf um parteipolitische Macht gern auf die gefühlten Mehrheiten des Moments. Komasaufen? Alkoholverbot. Für den Moment fühlt man eine Mehrheit hinter sich."

Als der Film rauskam, emfpand ich ihn ja schon vor bald 15 Jahren als eine köstliche Persiflage auf den Trend zu sanft, soft und bloß nicht irgendwie gesundheitsschädlich. Und ich lächelte und war froh, denn es könnte schlimmer kommen – und siehe, es kommt schlimmer.

(via)

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Atomangriff auf New York

Den haben amerikanische Forscher computersimuliert, ist im SpOn zu lesen.
Und, oh Überraschung: Die Folgen wären verheerend, wenn auch "nicht das Ende der Welt".

Durchgerechnet wurden zwei Varianten, einmal mit einer "kleinen" Bombe, die von der "Achse des Bösen" kommen könnte, und mit einer Sprengkraft von 20 Kilotonnen TNT immerhin noch die Dimension der Bombe von Nagasaki erreicht; und zum anderen eine große Bombe mit einer Sprengkraft von 550 Kilotonnen TNT wie man sie angeblich in Russland klauen können soll.

Ergebnis der Berechnungen: Beide Bomben töten durch Druckwelle und Strahlung, nur bei der großen werden noch kilometerweit reichende Feuerstürme angenommen. Die Zone tödlichen Fallouts ist beträchtlich. Die örtlichen Krankenhäuser sind entweder zerstört oder dem Ansturm Verwundeter nicht gewachsen.

Grund der Berechnungen ist natürlich, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Atomangriff auf eine amerikanische Großstadt steige.

Aber zum Schluss des Artikels wird gottlob noch erklärt, wie man die Zahl der Opfer ganz leicht senken kann, wenn man sich auf die hohe Zahl der Verbrennungsopfer einstellt und diese noch im Feld behandelt und außerdem noch die Windrichtung im Auge behält, um dem Fallout auszuweichen.

Außerdem ist uns ja allen aus den klassischen Lehrfilmen noch gut bekannt, dass man sich im Fall eines Angriffs unter seinen Tisch setzen sollte!
Na dann ist ja alles in Butter.

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Sinn und Sinnlosigkeit

oder: Eingesperrt im Elfenbeinturm

Radio: Auf Linie
Fernsehen: Auf Linie
Zeitungen: Auf Linie
Rest: Zu klein?

Mitunter fällt mich die drohende Belanglosigkeit mit einer Intensität an, dass das nächste Blogposting sehr weit weg rutschen will. Wozu auch, grad dieses Blog hier glänzt durch Unerheblichkeit und Unbekanntheit. Was kümmert ’s da, ob ich meine Widerreden zur Zeit ins Internet stelle, das noch geduldiger ist als Papier, oder auch nicht.

Unlängst fiel mir ein Zeitungsartikel über eine kleine Veranstaltung in die Hände, bei der ich auch "live" anwesend gewesen war. Womöglich hat der Reporter ja den Beruf verfehlt oder mit anderen Dingen zu kämpfen die seine Kapazitäten banden, aber der Artikel war schlichtweg unter aller Sau. Und so sehr ich ansonsten mein eigenes Geschreibsel als Unfug abtun mag, da stell sogar ich mich dreckfrech hin und sag: Das hätt‘ ich besser gekonnt.

Zeitlich nicht weit davon entfernt hörte ich einen Dokumentarfilmer, der mittelgradig mit dem Boykott durch die gleichgeschalteten Fernsehanstalten zu kämpfen hat, sagen: "Auch kleinräumige Öffentlichkeiten können Wirkung haben und haben auch Wirkung."

Die Worte in allen Ehren und ich hoffe und wünsche wirklich, dass da noch was dran ist. Außerdem muss er sich ja diese Einstellung bewahren, sonst kann er seine Kamera bei eBay verscheuern und sich bei der Arge melden.

Trotzdem gibt es diese Phasen, wo ich nicht dran glauben kann, dass eine handvoll "kleinräumige Öffentlichkeiten" noch irgendwas bewirken können gegen die allgegenwärtige Berieselung mit pseudodokumentarischen Formate, die aufklärerisch tun und doch jeden Hintergrund gekonnt aussparen.

Was wird aus einem Haufen kleinräumiger Mikrokosmi? Werden sie einer nach dem anderen geordnet kollabieren? Werden sie einer nach dem anderen missachtet, geschweigedenn verunglimpft in der Ungehörtheit untergehen? Oder besteht doch noch die Chance, aus dem eigenen Elfenbeinturm heraus irgendwie noch wirksam zu werden und noch irgendwas bewirken zu können?

Und was bleibt zur Motivation in den Phasen des Zweifels?
So abgedroschene Phrasen wie "wer nicht kämpft hat schon verloren", ja das ist was wahres dran, aber wie oft kann einen das nicht mehr trösten …
… bis dann die Renitenz wieder die Oberhand gewinnt und wenigstens solche Überlegungen noch den Weg ins Blog finden – more to come

 

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Vier Jahre, und schon ein Geständnis!

Einer der mutmaßlichen Köpfe von Al Quaida, Chalid Scheich Mohammed, hat, so wird berichtet (z.B. Netzeitung, SZ), gestanden, Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001 gewesen zu sein. Außerdem habe er schon den Anschlag von 1993, auch auf ’s WTC geplant. Zudem gab er an, es habe noch weitere 30 Ziele gegeben, vom Sears Tower bis zum Big Ben (Hä? Lauter Bürohochhäuser und dann ’nen Glockenturm?). Nicht genug damit, auch ein Anschlag auf den letzten Papst Johannes Paul II. sowie die Schuhbomber und die Anschläge auf Bali von 2002 standen unter seinem Kommando, glaubt man seiner Aussage.

Außerdem gab Mohammed aber auch zu Protokoll, gefoltert worden zu sein, widersprach dem aber wenig später. Seine Antwort auf die Frage des Tribunals – ist in der Veröffentlichung geschwärzt. Die Vernehmungen finden ohne Presse statt und die Protokolle werden nur zensiert herausgegeben, da sie sensible Informationen unter anderem über die (mittlerweile vierjährige, hauptsächlich in "geheimen CIA-Gefängnissen" abgesessene) Haftzeit enthielten, so das Pentagon. Ein Schelm, wer schlechtes dabei denkt.

Ähnlich verworren wie der Glockenturm zwischen den Bürohochhäusern mutet an, dass Mohammed vor der Militärkomission einen Treueeid auf Osama Bin Laden schwor. Betrachtet man sich dann noch die offiziellen (!) Bilder, wie Mohammed schon nach seiner Verhaftung (so die Bildunterschriften) aussah, ergibt sich schnell der Eindruck, der Mann weiß nicht so wirklich, was er da alles erzählt.

Ich fühle mich da ja an den Namen der Rose erinnert, wo der Abt (?) durch die Folter regelrecht gehirngewaschen wurde und sich weit mehr ausmalt, als man ihm vorwarf. Aber das ist natürlich nur eine spontane Assoziation.

Nachtrag:
Fefe hat ’s kürzer gemacht, hatte aber offenbar den gleichen Gedanken …

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Beschwerde

Das Leben ist eines der Schwersten, hart aber rauh und vor allen Dingen: Ungerecht.

Ich meine es war ja irgendwie abzusehen. Nach wochen- und monatelangem Geracker und erreichtem Teilziel meinerseits kann sich draußen auch der Frühling nicht mehr halten – genausowenig wie der virulente Erreger, der nur auf seine Chance gewartet haben muss. Der typische Entspannungsinfekt hat mich ereilt, ich liege flach und hab ein Stimmchen wie ein Teufel nach durchzechter Nacht.

Schön dann nur, wenn man über Schnipsel stolpert wie diese hier:
"Was bleibt von den Körpern: eine Riesenlache Blut und ein undechiffrierbares Menetekel." (Quelle: Süddeutsche Zeitung 2001) (via Wortschatz).
Sehr interessanter Satz. Das Jahr legt (leider?) schon eine bestimmte Deutung nahe, aber falls ich heute nichts besseres zu tun habe, werde ich mal auf die Jagd gehen, nach dem Zitat …

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Ausweisen!

Letztens hab ich noch die Geschichte bei Telepolis gelesen. Ist ja schon ein Schwank für sich: Der GröFaZ, fast sieben Jahre lang als staatenloser herumgehopst. Für nationale Denkart muss das ja ein ziemlicher Hammer sein, auch wenn er die österreichische Staatsbürgerschaft denkbar gerne loswurd, wie es bei Telepolis heißt.

Die deutsche soll er jetzt aber auch wieder loswerden, wenn auch postum, so träumt Isolde Saalmann von der Braunschweiger SPD (Spiegel). Nun gut, als Braunschweiger ist man auf das Thema womöglich besonders sensibel zu sprechen – trotzdem drängt sich mir der Vergleich zum Ausweisen auf.

Ham wa nich, woll’n wa nich, ab dafür und weg damit – aus den Registern, aus dem Sinn?

Die Komik ist dabei natürlich unbeschreiblich, der Führer aller Deutschen posthum ent-deutscht. Die ultimative Entnazifizierung. Den unentwegten Anhängern würde der Akt womöglich tatsächlich sauer aufstoßen.

Aber ganz abgesehen davon, dass man die deutsche Staatsbürgerschaft ohnehin nicht loswerden kann, wenn man keine andere hat, und es auch fraglich ist, ob man sie postum aberkennen/entziehen kann.

Für mein (bescheidenes) Dafürhalten hat bis heute keine ordentliche konstruktive Auseinandersetzung mit dem 3. Reich stattgefunden. Dazu wird die Geräuschkulisse von rechts wieder lauter und unverschämter (kommentierte ich gestern auch bei FiXMBR) – sich da eines Hitlers klammheimlich zu entledigen wäre genau die falsche Idee, auch und grade bzgl. Braunschweig, es kam ja nicht von ungefähr, dass man ihm die deutsche Staatsbürgerschaft gerade dort aufgedrängt hat.

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