Euphemismen


Unter „Sozial schwächer gestellt“ gab es folgenden Kommentar:

Ist es aber nicht schöner, das Kind ein wenig im Ungewissen zu lassen und von »sozial« statt find »finanziell schwächer gestellt« (welch häßliches Wort) zu sprechen?
Euphemia leuchte uns auf allen Pfaden, dann gehen wir wenigstens wohl beduftet baden… (Meister aho)

Klar, baden gehen werden wir sowieso. Da helfen auch keine Berufsdemonstranten, Brotspiele, Sommerlöcher oder -theater geschweigedenn der feste Wille zur Besserung mehr. Da könnte man sich doch auch ne schöne Zeit machen, die Augen vor allem verschließen, die Schuld für das Elend der Welt bei den Kommunisten, Schiedsrichtern, Leistungsempfängern, Frauen und anderen Minderheiten suchen. Bloß nicht bei sich und denen, die so nett waren, das Feindbild zu vermitteln und die Anschauung der Realität vorzubereiten.

Wenn denn schon alles verloren ist … Hey, an den Tagen, an denen ich das auch denke, schreibe ich auch nicht in den Blog, ist doch auch schon egal …

An den Tagen jedoch, wo ich schreibe, da schreibe ich auch gegen Kollateralschäden und Humankapital, gegen soziale Schwächerstellung und Mitarbeiterfreisetzung, gegen dieses ganze linguistische Prozac und den geistigen Weichspüler an, die Welt wird schließlich nicht dadurch besser, dass man sie kuschelig benennt.

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