A.C.A.B.


Sieht so aus, als käme nach der unsäglichen Pali-Diskussion jetzt ’ne neue Sau in Mode, die vom Thron der Hüter des linken Vokabulars aus durch ’s Dorf getrieben wird.

Und zwar geht es hierdrum.

Grundsätzlich ist es ja zu begrüßen, dass überlegt wird, ob man bestimmte Begriffe vielleicht doch zu blauäugig benutzt. Es ist auch durchaus richtig, die inhaltlichen Bedeutungen des deutschen Worts „Bastard“ mal eben auseinanderzunehmen und bewusst zu machen.

Blöd lässt einen dann aber aussehen, wenn die ganze Schrift auf dem Punkt aufbaut, dass ganz offensichtlich gewisse Feinheiten der Übersetzung englisch-deutsch übersehen wurden, nämlich im Sinne der so genannten ‚false friends‘, was Vokablen bezeichnet, die zwar hinreißend ähnlich aussehen, aber dennoch in beiden Sprachen unterschiedliche Bedeutung haben. Ein Beispiel wäre pregnant – prägnant.

Auch wenn der Fall beim englischen ‚bastard‘ nicht ganz so sehr auf der Hand liegt, trifft das Phänomen aber meiner Meinung nach trotzdem zu. Der Spruch heißt schließlich „All cops are bastards“ und nicht etwa „All policemen are bastards“.
Nachdem schon die Bezeichnung für die Polizisten umgangssprachlich gehalten ist, liegt doch eher nahe, auch für ‚bastards‘ eine solche Verwendung anzunehmen. Und umgangssprachlich bezeichnet ‚bastard‘ eben nicht Mischlinge oder Kinder unehrenhafter Abstammung, sondern einen Arsch, einen Mistkerl. So wie im deutschen mit ‚Bullenschweine‘ eben auch keine gentechnisch veränderten Chimären gemeint sind …

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