Arbeitslosigkeit – Krankheit oder Sucht?


"50 Prozent Rückfallquote bei Langzeitarbeitslosen", titelte die Netzeitung die Tage.

Rückfallquote. Assoziiert man da Zustände von Arbeit/Arbeitslosigkeit? Oder eher von Krankheiten und insbesondere Süchten? Die bösen Arbeitslosen, da wurden sie mühsam entwöhnt, sich vor dem Fernseher mit Kohlehydraten vollzustopfen, und schon nach einem Jahr wissen sie sich nichts anderes, als in dieses Verhalten zurückzufallen!

Mir leuchtet das ja zumindest in einer Variante sogar ein, dass die "Langzeitvermittlung" nicht so wirklich klappt: Dank den Zwangsmaßnahmen können ALG2-Bezieher ja zu fast jedem Job genötigt werden. Befristet, unterbezahlt? Kein Problem, Hauptsache Arbeit. So nehmen sie denn so einen 5-Monats-Job an, gelten als vermittelt, und dann wundert man sich, dass ein Fristjob noch kein Sprungbrett ins mittlere Management war und die Kundschaft bald wieder vor der Türe der ARGE steht. Und natürlich auch gleich wieder da, denn für einen Anspruch auf ALG1 hätte der Job länger dauern müssen … Dass nicht jeder Job aus AGL2 herausführt, hat aber zumindest Heinrich Alt, Vorstandsmitglied der Bundesargentur für Arbeit, noch nicht kapiert, wenn er davon spricht, dass "jemand den Absprung geschafft" habe.

Die ARGEn selbst sind aber auch nicht nur Versuch einer Lösung (ich will mal so wohlwollend sein), sondern auch nur Teil des Problems. 24% der Fallmanager haben auch nur einen Fristvertrag. Na super. Von der einen Seite auf die andere Seite des Schreibtischs innerhalb von zwei Wochen.

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