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München – Stuttgart 1:0

Nene, kein Fußball. Nur ein Nachschlag zu dem unsäglichen Amokgeseire, das immer noch die Medien auf- und abschwappt, mit seinen unvermeidlichen Idiotien allenthalben.

Der SWR berichtet, die "Intel Friday Night Game", die kommenden Freitag hätte in Stuttgart stattfinden sollen, sei von der Stadt abgesagt worden. Weiter heißt es:

Dort sollten unter anderem auch die als Killerspiele kritisierten "Counter Strike" und "Warcraft" gespielt werden. Nach dem schrecklichen Amoklauf in Winnenden und Wendlingen, bei dem 15 Menschen getötet wurden, könne man eine solche Veranstaltung derzeit nicht akzeptieren, begründete Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster (CDU) die Absage. [….] Trotz Bitten der Stadt waren die Veranstalter der "Intel Friday Night Game" offenbar nicht bereit, andere Spiele zu verwenden. [….] Der medienpolitische Sprecher der Grünen im Landtag, Jürgen Walter, begrüßte den Schritt der Stadt Stuttgart ausdrücklich: "Es hat den Veranstaltern wohl an der nötigen Sensibilität gefehlt, sonst wären sie selbst darauf gekommen, wie instinktlos eine solche Veranstaltung eine Woche nach der zentralen Trauerfeier in Winnenden ist", sagte Walter.

Während in München nach einer Fotostrecke der Süddeutschen Zeitung die "PC-Game-Bundesliga" schon vergangenen Freitag stattfand, wo neben einem nicht genannten dritten Spiel und einer Fußballsimulation auch Counterstrike Wettkampfspiel war.

Nun ist die Untertitelung der SZ-Fotostrecke auch nicht das Gelbe vom Ei der Ausgewogenheit, unerwarteter Pluspunkt für Bayern respektive München bleibt aber doch, dass die Veranstaltung stattfinden konnte, obwohl sie zeitlich noch viel näher am Geschehen war.

In Stuttgart hat sich nur wieder die impertinente Ignoranz verdeutlicht, mit dem der seltsamen Subkultur der Gamer begegnet wird. Spiele sind alle eins wie das andere, so liest sich das. Unsauberkeiten wohin man nur schaut.

Als Killerspiel gescholten wurde das nunmal blutfreie World of Warcraft – das sich halt denkbar schlecht für eine LAN-Meisterschaft eignet, was man leicht rausfinden könnte. Vermutlich hätte in Stuttgart das Strategiespiel Warcraft gezockt werden sollen, aber darüber verlieren wir mal lieber kein Wort, denn a) wissen wir nicht, was der Unterschied zwischen Strategie und MMORPG ist, b) kann sich hinter einem Namen wie Warcraft ja nur Brutalität und anschauliches blutrünstiges Gemetzel verbergen und c) hätten wir ja die Empörung nur halb so gut schüren können, wenn wir zugegeben hätten, dass es sich da auch nur um eine PC- und Fantasyvariante von Schach handelt.

Und die bösen Veranstalter hatten nicht die Feinfühligkeit, andere Spiele spielen zu lassen, pfui aber auch! Nun, wenn ein Saison-Preisgeld von 130.000 Euro zu gewinnen ist, handelt es sich doch ziemlich wahrscheinlich nicht um eine Glücksspielrunde, sondern um irgendwas spezielleres (um nicht mit Slang wie Progamer und E-Sports-League anzufangen) – und dass man nicht mal eben vorschlägt, in Wimbledon solle doch dieses Mal lieber Badminton gespielt werden, geht ja auch nur um Schläger und Netz, würde jedem einleuchten. Nur diese komischen blassen Computerjunkies, bei denen muss doch eins wie das andere sein.

Und an der nötigen Sensibilität fehlt es nur denjenigen, die daran jetzt rummotzen, anstatt sich erst kundig zu machen, um was es in den Spielen geht, welche Liga bei solchen Hallenturnieren antritt und – um Himmels Willen – was die Aggressionsforschung zu "Killerspielen" zu sagen hat. Aber die Grünen sind halt auch schon im Schmelztiegel der populistischen "Mitte" angekommen.

WTF?
STFU!

Nachtrag: Auch Nürnberg überholt Stuttgart locker auf der Außenbahn (via fefe).

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Schnipsel und verhinderte Kommentare

So unbedarft, dass ich mich hinstellen würde und fragen: Was ist eigentlich dieses Twitter bin ich ja dann auch nicht, allein mir fehlt irgendwie immer noch die Einsicht in … einen auch nur irgendwie gearteten Nutzen. Udo Vetter hat jetzt neuedings immer eine Handvoll Twitter-Messages in seinem Blog stehen, und das ist nicht unamüsant. Trotzdem, mich haben ja schon SMS genervt 😉
(btw, es ist ja auch irgendwie bezeichnend, wenn man bei dem verlinkten Twitter-Recycling-Beitrag, letzter Unterpunkt, an 129a denkt und sich dann wundert, was Schellack damit zu tun hat …)

Auch eine innovative Variante einer Beziehungsführung: Auf sich schießen und das dann einfach auf sich beruhen lassen (Fundort). Find ich das jetzt einfach nur gesäßcool oder total bindungsgestört?

Reaktionäre Abgründe habe ich auch mal wieder zielsicher gefunden, was letztlich nicht anders zu erwarten war. Es ist unterm Strich logisch, dass sich unter einer Geschichte wie dieser geschwind eine Meute einfindet, die aus der jugendlichen Mücke gleich mehrere kulturpessimistische Elefanten macht. Dass so große Humanisten wie das, das sich in den Kommentaren dort "St@TiC" nennt, dann auch keine Ahnung haben, was es mit antiautoritärer, selbstregulativer usw. Erziehung auf sich hat, ist genauso berechenbar. Ebenso, dass ich immer noch nicht die innere Ruhe gefunden habe, solcherlei Pöbel einfach unten liegen zu lassen.

Außerdem muss ich noch einen Gruß loslassen und tröstend anmerken, dass das vielleicht kein Schwein, aber doch noch immerhin ein anderer Gelegenheitsblogger gelesen hat. Mir lag ja auch irgendwas in den Fingern, das Debakel da zu kommentieren, aber irgendwie ist es ja auch müßig. Krieg ich nur Sodbrennen, Magendruck, Völlegefühl, und da helfen auch keine keinen Kaubonbons.

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Am 1. August ist der Weltuntergang

Vielleicht war ich heute morgen zu besoffen, als ich mich ins Bett legte, den Schlummerfernseher hochfuhr und bei einer Wiederholung von nano hängenblieb. Warum auch immer, ich komm aus der Überlegung nicht mehr heraus.

Am 1. August soll am CERN ein großes neues Experiment stattfinden. Nano berichtete, man wolle so in etwa den Urknall nachstellen. Dagegen werden schon seit einiger Zeit immer mal wieder Stimmen laut, die im Filmbeitrag auch zu Wort kamen, und diese ebenfalls hochrangigen Physiker sagen nun genau anderslautend als die CERN-Forscher, dass das Experiment hochgefährlich ist, denn dabei könnte (mindestens) ein schwarzes Loch entstehen, in dem dann die Erde versänke. Ich wartete so gespannt auf den ironischen Unterton im Beitrag, der die beruhigende Gewissheit mit sich brächte, die Warner und Zweifler seien nicht ganz so versiert auf ihrem Gebiet, doch der kam nicht. Und anscheinend sind die Experimentatoren ganz und gar nicht willens, ihr Experiment sein zu lassen.

Nachzulesen ist der Beitrag hier: http://www.3sat.de/mediathek/frameless.php?url=/nano/bstuecke/123924/index.html, Film gibts auch noch dazu.

Ja, was ist denn jetzt, wenn die Zweifler recht haben, und der Erde noch so ca. 3 Wochen übrigbleiben?

Der ideale Moment, in dem es kein Morgen mehr gibt.

Spontan nach Südamerika aufzubrechen oder eine Weltreise anzufangen, ist es wohl ein bißchen spät, auch die Banken dürften mürrisch reagieren, wenn man mal so eben ein paar Zigtausend Kredit dafür aufnehmen will, mit der Begründung, sie können es eh nicht mehr zurückfordern.

Was bleibt dann noch?

Das blanke wunderbare Leben genießen, so wie es sich tagtäglich über einen ergießt, in den nächsten 4 Wochen keine Sorgen machen, nicht über Klimawandel oder sonstwas nachdenken – wenn die Welt in 4 Wochen nicht untergegangen ist, können wir wieder besser auf sie aufpassen.

Und ja, ich hab da mal wieder einen deprimierten Unterton, denn mir fiel heute siedendheiß ein, was ich genieße, was ich noch tun will, was ich noch weitermachen will, was ich noch alles zu verschiedenen Personen sagen will, kurz, dass ich trotz aller Misanthropie und Depression dieses ganze satte Leben leben will.

Und auf der anderen Seite, die eine Zeile von Slime, die mich seit 1993 begleitet: "Wenn ich jetzt sterben müsste, in diesem Augenblick, mein Herz würd sagen: ‚Richtig, ich will nicht mehr zurück’". Ich hab nicht alles gesehen, ich hab nicht alles getan, ich hab nicht alles gesagt, was ich wollte, aber jetzt und hier in diesem Moment, da lebe ich, bin mir des Lebens bewußt, sitze im satten Leben, bin zufrieden.

Wenn ich mit allen anderen in 3-4 Wochen abtrete, so will ich das grinsend tun. Mit einer Träne im Knopfloch.

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Blogeintrag gesucht

So, jetzt kucken wir mal, ob ich nur Zufallsleser habe oder auch jemand absichtlich hier vorbeischneit 😉

Ich hab jetzt nicht etwa einen eigenen Eintrag verloren – so schlusslig bin ich dann auch wieder nicht. Aber mir ist da etwas Gebloggtes in Erinnerung, schon ein wenig her, in dem es um Mailüberwachung und so eine Art sensitive Filter, Schlüsselwörter ging. Plastisch demonstriert wurde der technische Unverstand/die Volksberuhigungspropaganda mit einer fiktiven Mail über Individualurlaub (mit Komplikationen?) im Jemen, oder Syrien. Leider finde ich das partout nicht wieder – freue mich über sachdienliche Hinweise …

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Mehr Klimawandel!

wenn das dabei rauskommt zumindest 😀

*scnr*

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Stichwort: Bankwerbung der Sparkasse

Korrupt hat mir da mit seinem Gebloggten meine Spasskasse in Erinnerung gerufen. Dabei muss ich aber sagen: Schwein gehabt, Korrupt! Meine Spasskasse ist deutlich penetranter und dazu noch bornierter. Im Unterschied zu Korrupts Kässchen wollen die mir nicht Geld leihen, oder mich davon überzeugen, mir Geld von ihnen zu leihen. Die Bank, die da meine Adresse hat, will an mein Geld ran. Mal von dem Irrglauben abgesehen, da wäre für die irgendwas zu holen. Die Zeiten sind dezent ungünstig, wie ja auch Korrupt schon angemerkt hat, irgendwie hat man grad nicht so die rechte Lust, einem schwer schlagseitig schlingernden Wirtschaftszweig noch treudoof Gelder in den sperrangelweit offenstehenden Rachen zu schmeißen, über dessen Rand schon das Wasser schwappt.

Warum mir diese Bank aber speziell auf die Nerven geht mit ihren ewigen Bettelbriefen: Ich bin da vor ein paar Jahren weggezogen und hab ihnen das auch mitgeteilt, insbesondere deswegen, weil ich die komplette Abwicklung auf online umstellen lassen wollte, da ich ja vor Ort nicht mehr hinkomme und von weitab die Spasskassen untereinander ja nicht kooperieren. Das ginge gar nicht, sagte mir so ein Bankmäuschen, ich solle doch jemand Verwandtem eine Servicecard geben, damit der mir die Auszüge holt -.- Da fehlen einem erstmal die Worte. Es ging dann aber nach Eskalation eine Stufe über das Näschen des Mäuschens natürlich doch. Mittlerweile wird über das Konto nichts mehr abgewickelt, aufgelöst ist es mehr oder weniger nur aus Faulheit nicht, und die Faulheit entsteht in erster Linie daraus, dass mich das Konto derzeit noch nix kostet. Meinen Auflösungswillen scheinen sie registriert zu haben, denn eigentlich habe ich die letzte Grenze zum Gratiskonto auch schon hinter mir gelassen, trotzdem werden da keine Gebühren berechnet. Trotzdem schicken sie mir mindestens einmal im Monat ein Briefchen, in dem sie sich als meine Hausbank bezeichnen und mir diverse Terminvorschläge und Gesprächsangebote machen zum Zwecke meiner Altersvorsorge und was weiß ich noch allem. Die Briefe legen bis zu mir mehrere Hundert Kilometer zurück, aber das scheint niemandem dort aufzufallen.

Böser Gedanke bei dieser Auffassungsgabe: Vielleicht verdient es die ganze Branche ja nicht anders, als zusammenzufallen wie ein Windbeutel …

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Der Weg ist das Ziel

Ich tu mal so, als wär ich Bahn-Spass.de. Die Story heute hatte so viele Pointen, dass es sogar einen hartgesottenen Dauer-ÖPNV-Fahrer noch zum Staunen bringt.

Verschlafen tappste ich frühmorgens gegen 13.30h aus dem Haus um einmal mehr beleert zu werden. Aber ach, der Bus, der mich zum ersten Schienenfahrzeug meiner täglichen Odyssee bringen sollte, war wieder einmal völlig pflichtvergessen und fuhr anderswo. Nun gut, es gibt da noch einen. Bringt zwar schon etwas mehr sportliche Anstrengung mit sich, um nach dem Bus und der S-Bahn, zu der er mich bringen soll, noch den Zug zu erreichen, aber was tut man nicht alles. Gut, dieser Bus kam und brachte mich sogar problemlos zum Bahnhof. Durch ausgewogene Planung der Fahrpläne kommt es jetzt zu einer regelmäßigen Wartezeit von rd. 15 Minuten: Die vorherige S-Bahn fährt exakt in dem Moment los, wenn der Bus der Bahnhof erreicht.

Darauf war ich noch eingestellt.

Nicht eingeplant aber gewohnt war dann auch die schwer verständliche, vernuschelte Durchsage im unvermeidlichen Eisenbahner-Sächsisch: Die S-Bahn, mein letzter Rettungsanker, würde mal wieder verspätet sein. Wie nicht anders zu erwarten.

Schließlich kam sie dann aber doch noch. Ich hatte bis dahin schon zum ersten Mal mit dem Gedanken gespielt, das Vorhaben Uni zu verwerfen und wieder nach Hause zu gehen. Leider nur gespielt.

Also enterte ich die S-Bahn und ließ mich nieder. Währenddessen schrieb ich meinen Frust in einer Mail an den Verkehrsverbund nieder, um zu schildern, wie sehr mich pünktliche und verlässliche Busse begeistern. Die Hoffnung auf meinen Zug hatte ich eigentlich schon aufgegeben.

Zu Unrecht, wie sich zeigte. Etwas von der Verspätung der S-Bahn war wohl auf der Strecke geblieben und mit einem beherzten Sprint erreichte ich noch meinen geplanten Zug. Unnötig zu erwähnen, dass der dann auch nicht pünktlich abfuhr. Hätte ich gar nicht so rennen müssen, dankeschön.

Unistadt, Hauptbahnhof.

Ein Blick auf die Uhr bedung die Entscheidung für eine von zwei möglichen Buslinien, die mich ans Ziel bringen (könnten). Es war sogar noch genügend Zeit, nur zielstrebig, aber ohne Eile den Bahnhof zu durchmessen, um den Bus zu erreichen. Doch der Tag war gegen mich. Die Abfahrtszeit verstrich und es zeigte sich kein Bus.

Kurz vor knapp keimte dann noch die Hoffnung, dass Buslinie Nr. 2 mich vielleicht näher ans Ziel bringen könnte. Diesmal drängte die Zeit wieder, im Stechschritt eilte ich zügig durch den Bahnhof. Vergebens. Auch dieser Bus boykottierte mich erfolgreich. Ersatzweise begnügte ich mich mit einer bereitstehenden Tram, die noch ansatzweise in eine ähnliche Richtung fährt. Wider erwarten führte das nicht zum sofortigen Ausfall der Straßenbahn, sondern ich kam immerhin soweit, wie ich mit diesem Zug fahren kann.

Nur noch durch Kilometer von meinem Ziel getrennt blieb ich erstmal unschlüssig stehen. Eigentlich hätten mich meine beiden angepeilten Busse schon längst verfolgen müssen, doch nichts zu sehen. Nach einigen Minuten Bedenkzeit machte ich mich dann auf Schusters Rappen auf zu meinem Seminar. Unterwegs noch eine kleine Überraschung, die Stadtväter haben die nächstliegende Ampel geschleift, sehr praktisch. Denken sich sicher auch die Autofahrer, die jetzt keine Rotphase mehr nutzen können, um von der einmündenen Straße einzufahren. Der Stau war schon ganz beachtlich, aber immerhin nicht mein Problem. Ziviler Ungehorsam und etwas Übermut ermöglichten mir dann doch noch das Überqueren der Straße an gewohnter Stelle und ohne Umweg.

Ab hier stellte sich mir tatsächlich nichts mehr in den Weg, so dass ich nur 15 Minuten zu spät kam – es leben die toleranten Dozenten.

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“Leser” wehrt euch!

Eine zum Brüllen komische und geniale Aktion wider die papiergewordene Verblödung fand gestern in München statt. Diverse Zeitungskästen, in denen die Zeitung mit den vier Buchstaben verkauft wird, waren mit himmelschreienden Parolen überklebt worden. Allerdings war es kaum einem aufgefallen, dass als griffig-fettgedruckter Slogan diesmal zu lesen war: "´Leser` wehrt euch! 23 Exkremisten dönern deutsche Buben zu Tode". (Bericht mit Foto z.B. SZ)

Wer dahintersteckte war bis dato noch nicht herauszubekommen, gestern hat es wohl eine Webseite gegeben, die heute allerdings schon wieder offline genommen wurde – es fehlte z.B. am Impressum. Nachdem der Springerverlag satirekompetent unwillig reagierte, "rechtliche Mittel gegen die Verursacher und die möglichen Trittbrettfahrer" androht und von Aufforderung zur Sachbeschädigung spricht, ist das irgendwie auch kein Wunder.

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Weinkrampf

Da bin ich heute über den Begriff gestolpert (wo, kommt gleich noch) und (m)eine sarkastische Neigung schlug mir vor, drüber zu bloggen. Na gut, schauen wir doch mal, was man so findet, wenn man nach Weinkrampf sucht. Unerfreulicherweise erklecklich vieles, was des Dramas soviel ist, dass ich gleich wieder den Mantel des Schweigens drüber breite, weil ich sonst die Kurve zu Schimpf und Schande nicht mehr kriege …

Also, was findet man dann also, das man ziel- und planlos aneinanderreihen kann?

  • traumatische Kindheitserlebnisse, komplett mit, natürlich, Weinkrampf (goronia)
  • den Weinkrampf einer Mitbewohnerin, die sich rettungslos verfahren hat (WG-Leben-Blog)
  • Schumachers Weinkrampf, als er Sennas Rekord einstellte (im jetzt-online-Magazin der Süddeutschen, auf Seite 8)
  • indirekt bei der B*ld-"Zeitung" (via Bildblog)
  • Udo Vetter sah noch mühsam von einem Weinkrampf ab, bedenkt er die Kosten-Nutzen-Verteilung einer Autobahnvollsperrung zum Zwecke des nüchternen Autofahrers (lawblog) (da bin ich drauf gestoßen, auf den Weinkrampf)


Tja und ich? Ich will jetzt auch vom Leder ziehen, was mich zu Weinkrämpfen treibt (neben der Erwähnung der Demokratie natürlich, Friede ihrer Asche).

Heute also ganz banal und typographiefetischistisch (btw: Googleloch, erledigt), es treibt mich, nun, nicht gerade an den Rand der Verzweiflung, doch fällt es mir immer störender auf. Und jetzt mit allem Pathos: Nach bekannten Schauplätzen für Deppenapostroph und Deppenleerzeichen wo einfach keines hingehört tut sich mehr und mehr ein weiteres Interpunktionswaterloo auf, scheinbar unbemerkt und unwidersprochen. Andauernd wird aufgezählt, getrennt und ermöglicht, dabei noch heldenhaft des Trennstrichs gedacht doch dann, ach, eins ums andre Mal wird doch alles zerrissen von einer Leere, die dort gar nicht hingehört:
Seien es Herz- Kreislauf- Krankheiten und/ oder das Leib- Seele- Problem, da breitet sich eine Unsitte aus, die mich einfach in den Augen schmerzt und dazu verwundert es mich außerordentlich, dass das nur mir aufzufallen scheint.


Ich wähne mich jedenfall umzingelt von auseinandergerissenen, ehemals durch ein – oder / verbundenen Beziehungen und trauere den Zeiten nach, als es noch Zusammenhänge gab …

 

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(Welt-)Schmerzen

kalt

Also ich muss ja sagen, ich mag das. Vor allem die alberne Vorhersage vom Forecastfox (ebenso niedliches wie unnötiges Plugin für FF) – keine Ahnung was für Wetter es sein wird, aber jedenfalls kalt *g*.

Auch jahreszeitgemäßes Wetter finde ich zur Abwechslung mal nicht schlecht. Scheint aber nicht allen so zu gehen. Vorhin im Supermarkt belauscht: "Viel zu kalt ist es", wetter.com schrieb die Tage "Muss das sein? Doch noch Winter". Aber am Vortag sich noch entsetzlich drüber mokiert, dass dieser Wintersturm, dieser Kyrill, doch nur auf den Klimawechsel zurückzuführen sei – was von der Frankfurter Rundschau ambivalent betitelt wird: Laut dem WWF sei das ein "Vorgeschmack auf [das] Klima der Zukunft" gewesen, laut einem Herrn Lux vom DWD hingegen "Kein eindeutiger Vorbote des Klimawandels". In den Artikeln dann wieder traute Eintracht, der Dezember war jedenfalls mal viel zu warm. Wohltuend aber auch Luxs Anmerkung, dass die vielzitierten und theatralisch vermissten weißen Weihnachten für Deutschland sowieso nie die Regel waren. Sowas muss auch noch ab und zu mal gesagt werden.

Anyway, jetzt macht der Winter entfernt das, was er soll, und schon ist es auch wieder keinem Recht.

Perfekt im vergesslichen Katastrophentenor auch wie immer der SpOn, in der windigen Nacht mit einem "Ticker" und Klimahysterie an allen Ecken präsentiert man kurz drauf einen ziemlich direkt übernommenen Artikel, wieviel Geld man mit einem Wechsel des Stromanbieters doch sparen kann – natürlich kein Gedanke an Ökostromanbieter, von denen man emissionsarmen bis gänzlich -freien Strom beziehen könnte, zumal doch eigentlich grade alle auf der Klimakatastrophe reiten und das mit dem Sturm im Rücken auch dürfen. Wenn schon das "Verbraucherportal" nicht soweit denkt, hätte es doch wenigstens der Spiegel tun können, ach welch Utopie.

So jetzt noch schnell weg vom Wetter.

In Frankfurt am Main wird demnäxt ein neuer OB gewählt. Das bedeutet natürlich Wahlkampf an allen Ecken. Die Besetzung des rechten Randes sieht sich wohl schon durch die gelebte Demokratie gefährdet und hängt ihre Plakate sehr hoch (was auch nicht immer was nützt, aber davon hab ich kein Bild zur Hand) an Laternen- und anderen Masten auf. Glücklich diejenigen, die die so aus dem allgemeinen Blickfeld gerückten Plakate gleich ganz übersehen *g*-

Für die anderen stellt sich dann aber voller Bosheit (und ganz leise der Frage nach der geistigen Gesundheit derer, die für sowas verantwortlich sind – aber andererseits stellt sich diese Frage ja da rechts außen sowieso nicht) die Frage, ist das, was auf diesen NPD-Plakaten zu sehen ist, das wofür oder wogegen geworben wird?

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