Fefe hatte das Pendant bzw. die Vorlage bei der NYT schon vor zwei Wochen aufgegabelt. Den selben (gleichen? das ist mir nachhaltig zu hoch) Bockmist servierte Sonntag auch der Weltspiegel der ARD.
Für normal bin ich dem TV ja ohnehin abhold, dieser besagte Weltspiegel vom 09.09.07 hat mich aber irgendwie ereilt und damit auch der Beitrag "Afghanistan: Dreiste Drogen-Barone".
Da wird nach der passenden Anmoderation einen Filmbeitrag lang versucht, dem Chef der dortigen Rohopium-Transporteure eine Verbindung mit den Taliban nachzuweisen:
Die UNO sagt, der Drogenhandel finanziere den Aufstand der Taliban gegen die internationalen Truppen in Afghanistan. Drogenbaron Mansur Khan hält diese Behauptungen für unverschämt: "Das ist eine Lüge. Ich habe überhaupt keine Verbindungen zu den Taliban. Wir sind aus reiner Not in diesem Geschäft."
Der Filmbeitrag lässt tatsächlich in seiner ganzen Länge jedweden Kaftanzipfel auch nur eines einzigen Taliban vermissen. Der Bauernfamilie, die mit dem Erlös des Mohnfelds ein Jahr lang überleben kann, nimmt man die Not ab. Den Opium-Schmugglern und ihrem Chef womöglich nicht mehr unbedingt die Not, aber dass diese Leute nicht aus religiöser bzw. fundamental-islamischer Überzeugung handeln ist eigentlich spätestens beim Wodka-Umtrunk klar. Ganz subjektiv hätte ich jetzt eher gesagt, wenn der Cheffe da mit den Taliban handlen würde, würde er auch damit noch prahlen. In seinen sonstigen Angelegenheiten wirkte er auch nicht sonderlich verschämt, wieso dann hier?
Um der dürftigen Argumentation des Filmbeitrags entgegenzutreten, glänzte die Abmoderation mit den Worten, man müsse ja nun auch nicht jedes Wort glauben, was ein Drogenbaron so von sich gebe.
Den Medien allerdings auch nicht.
(Was auch schon vorher klar war, aber als Schlusswort war das jetzt einfach unschlagbar 😉 )