Der abendliche Blick in die Online-Zeitungen bietet doch immer wieder Gelegenheit, irgendwas aufzuspiessen (ansonsten: siehe unten).
Da ist heute zu lesen, dass die Universitäten eine Ansturm von Studenten erwarten. Da gebe es höhere Abiturientenzahlen und zudem noch den Zusammenfall der Verkürzung von 13 auf 12 Schuljahre, wo dann praktisch zwei Jahrgänge gleichzeitig fertig werden.
Das ist doch eigentlich toll!
In der zu Tode zitierten PISA-Studie (btw: Programme for International Student Asessment) wird neben vielem anderen an Deutschland immer wieder bemängelt, dass im Vergleich viel zu wenige junge Leute auf die Uni gehen geschweigedenn dort auch einen Abschluss erreichen.
Nur leider, leider, ist die Lage an den Hochschulen schon ohne diesen erwarteten Boom nicht so, als dass man den Studierwilligen auch angemessene Studienbedingungen bieten könnte. Überfüllte Hörsäle und Seminare sind inzwischen einfach nur die Regel.
Hoffnung könnte man nun dorthinein setzen, dass die Finanzierung der Universitäten von der Anzahl der Studenten abhängt, sprich viel mehr Studenten bedeuten (eigentlich) auch viel mehr Geld für die Unis. Aber natürlich konnte mit der "Schwemme" von Studenten, die jetzt "plötzlich" "droht" ja keiner rechnen, und daher sind die Länderhaushalte gar nicht darauf ausgelegt, eine derartige "Mehrbelastung" aufzufangen.
Stattdessen wird dem in vielen Bundesländern dadurch vorgebeugt, dass man Studieninteressierte durch Androhung der Kürzung der persönlichen Mittel bzw. Einführung in eine Karriere als verschuldeter Konsument zu anderen Karriereplänen überredet. Wie nett, wäre da nicht auch noch ohnedies eine so genannte Lehrstellenlücke.
Zu glauben, niemand werde sich durch die geplanten bzw. beschlossenen Studiengebühren von einem Studium abhalten lassen, ist naiv. Gretchenfrage: Wenn nun aber mehr Abiturienten auf den Lehrstellenmarkt drängen, zu wessen Lasten wird das gehen? Ich erlaube mir, selbst aufzulösen: Zu Lasten derer, die (zum Teil wegen einer einzigen Entscheidung im Alter von 9-10 Jahren) "nur" einen "niedrigeren" Schulabschluss erreicht haben.
Und was sagt uns das alles unterm Strich?
PISA lesen und laut aufschreien heißt nicht, PISA auch verstanden zu haben.