Terrorangst greift um sich


"Deutsche in Terrorangst" titelt die Netzeitung.

Irgendwie wundert mich das überhaupt nicht, es wird doch seit Wochen fast täglich proklamiert, wie enorm gestiegen die Gefahr doch sei. Von den Luftnummern und Unsinnspotenzierungen, dass das BKA eine Meldung herausgibt, die dann für eine Reisewarnung für Deutschland seitens Australien (war es Australien?) sorgt und das BKA daraufhin seine Einschätzung nochmal verschärft noch ganz abgesehen.

Jetzt wird das Geschrei noch untermauert, indem man ihm ein gesunkenes subjektives Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zur Seite stellt und es nicht als das verkauft, was es ist: Das Produkt der anhaltenden Warnungen und Menetekeleien, sondern als Argument benutzt um sagen zu können: "Und wir haben doch recht, schaut euch an, was die Bevölkerung beschäftigt". Pervers, wieder mal.

Fefe hat sich die Frage ja schon gestellt, wann die ganzen Terrorwarner endlich als terroristische Vereinigung kassiert und aus dem Verkehr gezogen werden: Terrorismus ist schließlich die Verbreitung von Terror in der Bevölkerung – wer macht das schon sonst, außer denen die immer wieder betonen, wie ungeheuer gefährlich die Lage doch ist.

Zum subjektiven Sicherheitsgefühl konnte ich letztens auch eine wonnige Debatte unter Lokalpolitikern beobachten. Die eine Seite forderte eine Videoüberwachung für ein Plätzchen, an dem sich noch nicht mal Fuchs und Hase begegnen, um sich gute Nacht zu wünschen. Dem wurde (zu Recht) entgegnet, sowas verlagere jedwede potentielle Gewalt bloß und verhindere sie nicht. Die Befürworter kamen dann mit dem subjektiven Sicherheitsgefühl daher. Auf diese Steilvorlage konterten die Videoüberwachungsgegner (zumindest in dem Falle waren sie ’s), für das Gefühl könne ja auch eine Attrappe aufgehängt werden. Schlußendlich wurde dann doch beides abgelehnt …

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