Letztens hab ich noch die Geschichte bei Telepolis gelesen. Ist ja schon ein Schwank für sich: Der GröFaZ, fast sieben Jahre lang als staatenloser herumgehopst. Für nationale Denkart muss das ja ein ziemlicher Hammer sein, auch wenn er die österreichische Staatsbürgerschaft denkbar gerne loswurd, wie es bei Telepolis heißt.
Die deutsche soll er jetzt aber auch wieder loswerden, wenn auch postum, so träumt Isolde Saalmann von der Braunschweiger SPD (Spiegel). Nun gut, als Braunschweiger ist man auf das Thema womöglich besonders sensibel zu sprechen – trotzdem drängt sich mir der Vergleich zum Ausweisen auf.
Ham wa nich, woll’n wa nich, ab dafür und weg damit – aus den Registern, aus dem Sinn?
Die Komik ist dabei natürlich unbeschreiblich, der Führer aller Deutschen posthum ent-deutscht. Die ultimative Entnazifizierung. Den unentwegten Anhängern würde der Akt womöglich tatsächlich sauer aufstoßen.
Aber ganz abgesehen davon, dass man die deutsche Staatsbürgerschaft ohnehin nicht loswerden kann, wenn man keine andere hat, und es auch fraglich ist, ob man sie postum aberkennen/entziehen kann.
Für mein (bescheidenes) Dafürhalten hat bis heute keine ordentliche konstruktive Auseinandersetzung mit dem 3. Reich stattgefunden. Dazu wird die Geräuschkulisse von rechts wieder lauter und unverschämter (kommentierte ich gestern auch bei FiXMBR) – sich da eines Hitlers klammheimlich zu entledigen wäre genau die falsche Idee, auch und grade bzgl. Braunschweig, es kam ja nicht von ungefähr, dass man ihm die deutsche Staatsbürgerschaft gerade dort aufgedrängt hat.