„Wohnpreis-Irrsinn“ nach St. Florian


Schneller als gedacht hab ich doch schon was gefunden zum mich drüber verbreiten. Der SpOn mal wieder:

"Wohnpreis-Irrsinn an der Moskwa

Russland hat sich mit Inbrunst dem Kapitalismus hingegeben, und am deutlichsten merkt man das bei den Wohnungspreisen. Pro Quadratmeter müssen Käufer in Moskau schon 4000 Dollar zahlen – viele Experten erwarten einen weiteren Anstieg. Einfache Bürger halten da längst nicht mehr mit. …"

So ganz kann sich der Artikel dann nicht entscheiden. Einerseits will er wohl die enormen Preise schlicht bewundern – und übersieht dabei glatt, dass m²-Preise von 3100€ im Mittel auch in Deutschland leicht zu erreichen sind (mittlere Lage, mittlerer Preis, 3-Zi./80m² in München, laut SZ-Immobilienspiegel) und dass das nicht etwa "ein Vielfaches der Preise in deutschen Großstädten" ist. Klar ist München nur ein Beispiel, aber die Münchner Preise beispielsweise gehen noch weit höher, andere Ballungsräume halten da preislich auch durchaus noch mit.

Andererseits kommt man doch als kritischer Mensch offenbar selbst beim SpOn nicht umhin festzustellen:

"So oder so – die Preise sind jetzt auf einem Niveau, das einfachen Bürgern den Kauf einer Wohnung nicht mehr erlaubt. Vize-Premier Dmitrij Medwedjew ist alarmiert: ‚Seit Anfang des Jahres wachsen die Preise für Wohnraum in den großen Städten. Die reale Möglichkeit, Wohnraum zu erwerben, sinkt daher für einen bedeutenden Teil von Familien.’"

Wahrscheinlich war das dann der bewusst oder unbewusst gewählte Hintergrund für die These, in Moskau sei das alles noch viel teurer als hier in Deutschland – sonst müsste man sich ja hierzulande auch Gedanken drum machen, ob Wohnraum noch erschwinglich ist.
Hier in Deutschland ist ja alles lange nicht so teuer, und wir haben ja auch noch Bausparverträge. Jeder einfache Bürger hierzulande hat doch eine repräsentative Wohnung in der Innenstadt, oder nicht?

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